Die Beurteilung, ob ein BWL-Studium ein schlechter Scherz ist, überlasse ich dir. Ich warne dich aber jetzt schon vor, dass du zu den 70 Prozent gehörst, die das BWL Studium nach einem Semester schmeißen, es nicht schaffen oder, und das hoffe ich vom Herzen, es anfangen, sehen, dass es doch kein schlechter Scherz ist und es durchziehen.
Ein BWL-Studium ist an JEDER Universität KEIN Spaziergang, sondern schwer. Es erfordert nicht nur mathematische, logische Fähigkeiten, sondern auch rechtliches Verständnis und genug auswendiglern Fähigkeiten. Fächer unabhängig ist BWL kein leichtes Studium, auch wenn es, wie in jeder Uni und bei jedem Prof, leichte und schwere Fächer gibt. Gleiches gilt für VWL.
Ich kann diesen Vergleich ziehen, da ich sowohl BWL als auch VWL studiert, und sehr gut abgeschlossen habe (an 3 Unis, darunter Bonn, Münster und Mannheim). Zum Ende des Studiums habe ich auch mit einem Informatikstudium begonnen (ebenfalls Uni) und kann dir sagen, dass ich das Studium um einiges leichter und von der Menge her angenehmer empfand. Hab den Bachelor mit 1,1 in Regelstudienzeit bestanden, obwohl ich weniger tat als für BWL/VWL (bevor Fragen auftreten: Ich habe es gemacht, weil ich bei einem Hedgefonds unterkommen wollte). Natürlich muss man Mathe können und verstehen....das musste aber bei vielen VWL und BWL (hier in der Regel etwas weniger) auch, um gut bis sehr gut zu sein. Meinen weiteren Master in Winfo mache ich gegenwärtig nebenberuflich an der Hagener FernUni (ist übrigens ziemlich hart...vom Umfang her speziell). Nur so zur Info: ist subjektiv betrachtet das Studium, was mir vom zeitaufwand am schwersten fällt.
Ich habe auch in meiner Studienzeit 1 Semester an der LSE und 1 Semester auf der NYU Stern verbracht und kann dir sagen, dass auch dort das BWL Studium nicht ohne ist, auch wenn es im Verhätnis zu Deutschland doch viel leichter war, auch wenn es vom Namen her natürlich 1.Liga war.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass auch Unis sich kaum unterscheiden, sondern der Anspruch eher von Prof. zu Prof. unterschiedlich ist. Ist an deiner Uni gerade ein bzgl. auf Notengebenung "humaner" Prof., und es sind deine Schwerpunkte, dann schließt sehr gut ab. Gleiches Fach, andere Uni, du lernst wie bekloppt und schreibst nur 3en/teilweise sogar als beste Klausr, weil die Notenskala erst bei 3 anfängt. Ich hatte mal eine Prof, der ständig sagte, dass "ausreichend" für ihn eine Art sehr gut für einen Studenten sei. Die 1 würde er nur an, wie könnte es auch anders sein, an sich selber vergeben, die 2 an Habilitierte und die 3 an seine Promotionsstudenten.
Die Meinung, dass ein BWL Studium "leicht" wäre, kommt daher, dass es mittlerweile jeder "schlechter Scherz" Einrichtung erlaubt ist, Bachelor/Master-Titel zu "verschenken" und jeder Trottel irgendetwas "mit Wirtschaft" studiert.
Was stimmt, dass es in BWL eine sehr breite Studentenschaft vorherrscht (wie in Jura auch). Da gibts die "ich weiß nicht was ich machen soll" Studis bis hin zum "ich werde alles tun um mit Ende 30 MD bei Goldman zu werden". Ich habe in BWL viele sehr smarte Leute gesehen, weniger Fachidioten (wie in Informatik). Die hätten alles studieren können was sie wollten.
antworten